Odysseus
Alle Gewässer durchkreuzt, die Heimat zu finden, Odysseus;
Durch der Scylla Gebell, durch der Charybde Gefahr,
Durch die Schrecken des feindlichen Meers, durch die Schrecken des Landes,
Selber in Aides Reich führt ihn die irrende Fahrt.
Endlich trägt das Geschick ihn schlafend an Ithakas Küste—
Er erwacht und erkennt jammernd das Vaterland nicht.
Sehnsucht
Ach, aus dieses Tales Gründen,
Die der kalte Nebel drückt,
Könnt ich doch den Ausgang finden,
Ach, wie fühlt ich mich beglückt!
Dort erblick ich schöne Hügel,
Ewig jung und ewig grün!
Hätt ich schwingen, hätt ich Flügel,
Nach den Hügeln zög ich hin.
Harmonieen hör ich klingen,
Töne süßer Himmelsruh,
Und die leichten Winde bringen
Mir der Düfte Balsam zu,
Goldne Früchte seh ich glühen,
Winkend zwischen dunkelm Laub,
Und die Blumen, die dort blühen,
Werden keines Winters Raub.
Ach wie schön muß sich's ergehen
Dort im ew'gen Sonnenschein,
Und die Luft auf jenen Höhen,
O wie labend muß sie sein!
Doch mir wehrt des Stromes Toben,
Der ergrimmt dazwischen braust,
Seine Wellen sind gehoben,
Das die Seele mir ergraust.
Einen Nachen seh ich schwanken,
Aber ach! Der Fährmann fehlt.
Frisch hinein und ohne Wanken!
Seine Segel sind beseelt.
Du mußt glauben, du mußt wagen,
Denn die Götter leihn kein Pfand,
Nur ein Wunder kann dich tragen
In das schöne Wunderland.
Spinoza
Hier liegt ein Eichbaum umgerissen,
Sein Wipfel tät die Wolken küssen,
Er liegt am Grund—warum?
Die Bauren hatten, hör ich reden,
Sein schönes Holz zum Bau'n vonnöten
Und rissen ihn deswegen um.
Thekla (Eine Geisterstimme)
Wo ich sei, und wo mich hingewendet,
Als mein flücht'ger Schatte dir entschwebt?
Hab ich nicht beschlossen und geendet,
Hab ich nicht geliebet und gelebt?
Willst du nach den Nachtigallen fragen,
Die mit seelenvoller Melodie
Dich entzücken in des Lenzes Tagen?
Nur solang sie liebten, waren sie.
Ob ich den Verlorenen gefunden?
Glaube mir, ich bin mit ihm vereint,
Wo sich nicht mehr trennt, was sich verbunden,
Dort, wo keine Träne wird geweint.
Dorten wirst auch du uns wieder finden,
Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht;
Dort ist auch der Vater, frei von Sünden,
Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht.
Und er fühlt, daß ihn kein Wahn betrogen,
Als er aufwärts zu den Sternen sah;
Denn wie jeder wägt, wird ihm gewogen,
Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah.
Wort gehalten wird in jenen Räumen
Jedem schönen gläubigen Gefühl;
Wage du, zu irren und zu träumen:
Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel.
Alle Gewässer durchkreuzt, die Heimat zu finden, Odysseus;
Durch der Scylla Gebell, durch der Charybde Gefahr,
Durch die Schrecken des feindlichen Meers, durch die Schrecken des Landes,
Selber in Aides Reich führt ihn die irrende Fahrt.
Endlich trägt das Geschick ihn schlafend an Ithakas Küste—
Er erwacht und erkennt jammernd das Vaterland nicht.
Sehnsucht
Ach, aus dieses Tales Gründen,
Die der kalte Nebel drückt,
Könnt ich doch den Ausgang finden,
Ach, wie fühlt ich mich beglückt!
Dort erblick ich schöne Hügel,
Ewig jung und ewig grün!
Hätt ich schwingen, hätt ich Flügel,
Nach den Hügeln zög ich hin.
Harmonieen hör ich klingen,
Töne süßer Himmelsruh,
Und die leichten Winde bringen
Mir der Düfte Balsam zu,
Goldne Früchte seh ich glühen,
Winkend zwischen dunkelm Laub,
Und die Blumen, die dort blühen,
Werden keines Winters Raub.
Ach wie schön muß sich's ergehen
Dort im ew'gen Sonnenschein,
Und die Luft auf jenen Höhen,
O wie labend muß sie sein!
Doch mir wehrt des Stromes Toben,
Der ergrimmt dazwischen braust,
Seine Wellen sind gehoben,
Das die Seele mir ergraust.
Einen Nachen seh ich schwanken,
Aber ach! Der Fährmann fehlt.
Frisch hinein und ohne Wanken!
Seine Segel sind beseelt.
Du mußt glauben, du mußt wagen,
Denn die Götter leihn kein Pfand,
Nur ein Wunder kann dich tragen
In das schöne Wunderland.
Spinoza
Hier liegt ein Eichbaum umgerissen,
Sein Wipfel tät die Wolken küssen,
Er liegt am Grund—warum?
Die Bauren hatten, hör ich reden,
Sein schönes Holz zum Bau'n vonnöten
Und rissen ihn deswegen um.
Thekla (Eine Geisterstimme)
Wo ich sei, und wo mich hingewendet,
Als mein flücht'ger Schatte dir entschwebt?
Hab ich nicht beschlossen und geendet,
Hab ich nicht geliebet und gelebt?
Willst du nach den Nachtigallen fragen,
Die mit seelenvoller Melodie
Dich entzücken in des Lenzes Tagen?
Nur solang sie liebten, waren sie.
Ob ich den Verlorenen gefunden?
Glaube mir, ich bin mit ihm vereint,
Wo sich nicht mehr trennt, was sich verbunden,
Dort, wo keine Träne wird geweint.
Dorten wirst auch du uns wieder finden,
Wenn dein Lieben unserm Lieben gleicht;
Dort ist auch der Vater, frei von Sünden,
Den der blut'ge Mord nicht mehr erreicht.
Und er fühlt, daß ihn kein Wahn betrogen,
Als er aufwärts zu den Sternen sah;
Denn wie jeder wägt, wird ihm gewogen,
Wer es glaubt, dem ist das Heil'ge nah.
Wort gehalten wird in jenen Räumen
Jedem schönen gläubigen Gefühl;
Wage du, zu irren und zu träumen:
Hoher Sinn liegt oft in kind'schem Spiel.
Gedichte: Friedrich Schiller - Odysseus - Sehnsucht - Spinoza - Thekla (Eine Geisterstimme) - Links
Deutsche:
Español:
Ricardo M Marcenaro - Facebook
Operative blogs of The Solitary Dog:
solitary dog sculptor:
http://byricardomarcenaro.blogspot.com
Solitary Dog Sculptor I:
http://byricardomarcenaroi.blogspot.com
Para:
comunicarse conmigo,
enviar materiales para publicar,
propuestas:
marcenaroescultor@gmail.com
For:
contact me,
submit materials for publication,
proposals:
marcenaroescultor@gmail.com
Diario La Nación
Argentina
Cuenta Comentarista en el Foro:
Capiscum
My blogs are an open house to all cultures, religions and countries. Be a follower if you like it, with this action you are building a new culture of tolerance, open mind and heart for peace, love and human respect.
Thanks :)
Mis blogs son una casa abierta a todas las culturas, religiones y países. Se un seguidor si quieres, con esta acción usted está construyendo una nueva cultura de la tolerancia, la mente y el corazón abiertos para la paz, el amor y el respeto humano.
Gracias :)
No hay comentarios:
Publicar un comentario