Andenken eines auf der See ausgestandenen gefährlichen Sturms
O Gott! was rauhe Not! Wie schaumt die schwarze See
Uns sprützt ihr grünes Salz! Wie reißt der Zorn die Wellen
Durch nebelvolle Luft! Wie heult das wüste Bellen
Der tollen Stürm uns an! Die Klippe kracht von Weh.
Wir fliegen durch die Nacht und stürzen von der Höh
In den getrennten Grund. Die often Stöße fällen
Den halbzuknickten Mast; die schwache Seiten prellen
Auf die gespitzte Klipp. O Himmel, ich vergeh!
Der dicke Querbaum bricht und schlägt den Umgang ein;
Das Segel flattert fort; der Schiffer steht allein
Und kann noch Bootsmann mehr, noch Seil, noch Ruder zwingen.
Wir missen Glas, Kompaß und Tag und Stern und Nacht;
Tot war ich vor dem Tod. Doch Herr! du hasts gemacht,
Daß ich dir lebend und errettet Lob kann singen.
Memoria de una peligrosa tempestad sufrida en el
mar
¡Qué encrespado pesar, Dios! ¡Cuán negro espuma el mar
y lanza verde sal! ¡Cómo la ira rompe en la ola
por aire y bruma! ¡Cuán cruel nos ladra y tremola
furia la tempestad! Dolor la roca al chirriar.
Surcamos la noche y vamos de lo alto a dar
a fracción abisal. Cada ráfaga cabriola
sobre el mástil rajado; los costados viola
la aguda roca, endebles. ¡Cielos, he de expirar!
La rota botavara hunde la crujía;
vuela la vela; solo, el capitán no podría
dominar contramaestre, jarcias ni timón.
Sin día, noche, brújula, estrella, catalejo:
muerto antes de la muerte. ¡Señor! por ti es que dejo,
vivo y salvo, oír de alabanza una canción.
Thränen des Vaterlandes
Anno 1636
Wir sind doch nunmehr gantz / ja mehr denn gantz verheeret!
Der frechen Völcker Schaar / die rasende Posaun
Das vom Blutt fette Schwerdt / die donnernde Carthaun /
Hat aller Schweiß / und Fleiß / und Vorrath auffgezehret.
Die Türme stehn in Glutt / die Kirch ist umgekehret.
Das Rathauß ligt im Grauß / die Starcken sind zerhaun /
Die Jungfern sind geschänd´t / und wo wir hin nur schaun
Ist Feuer / Pest / und Tod / der Hertz und Geist durchfähret.
Hir durch die Schantz und Stadt / rinnt allzeit frisches Blutt.
Dreymal sind schon sechs Jahr / als unser Ströme Flutt /
Von Leichen fast verstopfft / sich langsam fort gedrungen
Doch schweig ich noch von dem / was ärger als der Tod /
Was grimmer denn die Pest / und Glutt und Hungersnoth
Das auch der Seelen Schatz / so vilen abgezwungen.
Lágrimas de la patria
Anno 1636
¡Estamos por entero, y aún más que aniquilados!
Las huestes arrogantes, el clarín rabioso,
el cañón tonante, de sangre el sable untuoso,
acopio, afán, sudor han de todos agotado!
Nuestras torres en llamas, volteada la iglesia.
El Cabildo en ruinas, los héroes están batidos,
mancilladas las vírgenes, y alcanza el sentido
sólo el fuego y la peste, donde la muerte arrecia.
Por foso y cïudad siempre sangre fresca fluye.
Tres veces ya seis años el agua ha que huye
en los torrentes, lenta, de cadáveres ahíta.
Y callo que la muerte aquello aún más feroz,
que la peste y la hambruna y las llamas más atroz:
que a tantos el tesoro del alma se les quita.
Gedichte - Poesia: Gryphius. Andreas (Andreas Greif) - Glogau 2. 10.
1616 † ibíd. 16. 7. 1664 - Andenken eines auf der See ausgestandenen
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ibíd. 9. 7. 1677 - Cherubinischer Wandersmann - Peregrino Querubínico - Part 1
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- Poesia: Angelus Silesius (Johann Scheffler) - Breslau 25. 12. 1624 (?) , †
ibíd. 9. 7. 1677 - Cherubinischer Wandersmann - Peregrino Querubínico - Part 2
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